30.04.2024 07:05 Uhr

BVB-Ikone stichelt gegen PSG und spricht über Götze-"Schock"

Marcel Schmelzer spielte von 2005 bis 2022 im Trikot des BVB
Marcel Schmelzer spielte von 2005 bis 2022 im Trikot des BVB

Vor dem anstehenden Halbfinal-Hinspiel in der Champions League von Borussia Dortmund gegen Paris Saint-Germain sprach Vereinsikone Marcel Schmelzer über die Chancen des BVB, einen Götze-"Schock" und sein Trainer-Vorbild Jürgen Klopp.

"Fünf Tore gegen Atlético Madrid zu schießen, ist schon außergewöhnlich. Also ist auch jetzt alles möglich", sagte Schmelzer mit Blick auf das PSG-Duell gegenüber der "WAZ".

Dabei stichelte der langjährige BVB-Profi gegen die Franzosen: "Paris ist keine Einheit, vor der man sich fürchten muss. Sie haben viele herausragende Individualisten, aber von außen beobachtet fehlt ihnen die Geschlossenheit."

Um gegen PSG bestehen zu können, müsse der BVB die Euphorie der Fans auf den Platz übertragen. "Ich glaube und hoffe, dass die Jungs gegen Atlético endlich gemerkt haben, was das hier für eine geile Atmosphäre sein kann. Wie geil es ist, Leidenschaft zu zeigen. Weil diese Leidenschaft wieder zurückkommt wie ein Bumerang", so der 36-Jährige.

Schmelzer ergänzte: "Wenn das Feuer einmal brennt, dann ist es unfassbar, das kann man nur genießen. Und man will mehr davon."

Götze-"Schock" beim BVB

Eine ähnliche Stimmung hat Schmelzer auch beim CL-Halbfinale 2013 gegen Real Madrid (4:1) gespürt. Kurz vor dem Spiel wurde öffentlich bekannt, dass Mario Götze den BVB verlassen und sich dem FC Bayern anschließen wird.

"Wir wussten es schon etwas vorher, und es war wirklich ein Schock", erinnerte sich der ehemalige Linksverteidiger zurück. Trainer Jürgen Klopp sei allerdings ein "Künstler" darin gewesen, die Spieler so einzustimmen, "dass wir das ausblenden". "Wir hatten eine einzigartige Chance, und wir wussten auch, dass wir diese Chance nur hatten, weil wir Mario hatten", ergänzte Schmelzer.

Klopp als Trainer-Vorbild

Von seinem Ex-Trainer Klopp schwärmte der 16-fache Nationalspieler in höchsten Tönen. Dass der Teammanager des FC Liverpool im Sommer zurücktritt, sei "irgendwie überraschend, aber irgendwie auch nicht".

"Er ist vom Spieler direkt zum Trainer geworden, hatte kaum Pausen. Es bleibt aber einfach schön, wie er an jedem Ort alle mitreißt. Egal, wo er ist, schafft er das", lobte Schmelzer.

Der zweifach deutsche Meister ist mittlerweile selbst ins Trainergeschäft eingestiegen und ist als Co-Trainer bei der U17 von Borussia Dortmund tätig.

"Ich erwische mich oft dabei, dass ich denke: 'Was hätte Jürgen gemacht?' Selbst wenn ich im Moment Co-Trainer bin und weniger entscheide", gab Schmelzer zu und ergänzte: "Diese Gedanken kommen immer wieder. Ich werde viel von ihm mitnehmen für meine Trainerkarriere, auch von Thomas Tuchel. Dazu versuche ich, meinen eigenen Weg zu finden."